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Verena Bauer – Wildcat am Fußballplatz
Verena Bauer ist Marketing-Mitarbeiterin bei Gigasport und Kapitänin beim SVK „Wildcats Weiz“, der in der zweithöchsten Liga Österreichs spielt. Im Interview verrät sie ihre emotionalsten Fußballerlebnisse, was eine gute Mannschaft ausmacht und warum sie ein Fußball-Tattoo hat.
Warum spielst du Fußball?
Ich arbeite gerne mit dem Ball und es taugt mir, in der Gruppe zu spielen. Außerdem war ich schon immer ehrgeizig und trainieren tue ich auch gern. Ich finde es super, dass man Kraft, Ausdauer und Taktik beim Fußball miteinander verbinden kann.
Seit wann bist du am Platz?
Seit ich neun Jahre alt bin, also seit dreizehn Jahren. Angefangen hat es zufällig. Die U9 meiner Heimatgemeinde Gutenberg bei Weiz suchte Nachwuchs und so bin ich mit drei Freundinnen hingegangen. Ich war von Anfang an vom Fußballspielen begeistert.
Wie hat dein Umfeld reagiert?
Meine Eltern meinten, dass das nicht viel bringen wird und dass ich bestimmt bald wieder aufhöre. Am Anfang wollten sie mir nicht einmal Fußballschuhe kaufen. Aber als sie gesehen haben, wie gerne ich spiele und dass Potential da ist, sind sie voll hinter mir gestanden. Heute sind sie meine treuesten Fans und es gibt kaum ein Match, bei dem sie nicht dabei gewesen wären.
In welchen Mannschaften hast du bisher gespielt?
Ich habe bis zur U17 beim SV Gutenberg mit den Burschen gekickt und war zum Schluss das einzige Mädchen in der Mannschaft. Für die letzte Saison musste ich eine Ausnahmegenehmigung beim Steirischen Fußballverband einholen. Zum Glück wurde zeitgleich eine Damenfußballmannschaft in Krottendorf bei Weiz gegründet. Ich kannte einige Mädels schon von der steirischen Auswahl und wusste, dass sie fußballerisch was draufhaben. Der „SVK Wildcats Weiz“ ist seit 2013 mein Verein.
In welcher Position spielst du?
Ich war jahrelang Verteidigerin und bin seit zwei Jahren im Mittelfeld, was meine Lieblingsposition geworden ist. Dabei mag ich das Läuferische und dass ich mich mehr ins Team einbringen kann. Das passt auch gut zu meiner Rolle als Kapitänin.
Wie viele Tore gehen bislang auf dein Konto?
Ich lege die Tore lieber auf, als sie selbst zu schießen. Das ergibt sich auch aus meiner Position. Außerdem finde ich nicht so wichtig, wer die Tore schießt. Hauptsache, sie werden geschossen!
Was motiviert dich beim Match?
Am Anfang war ich immer sehr nervös, wenn viele Leute zugeschaut haben. Heute motiviert mich genau das: viele Zuschauer am Platz! Eine gute Trainingswoche ist für mich auch motivierend.
Wie oft trainieren die „Wildcats Weiz“?
Dreimal die Woche jeweils eineinhalb Stunden. Dieses Trainingsvolumen ist für mich genau richtig, weil ich beim Laufen gut abschalten kann. Auf der Couch bin ich sowieso selten zu finden, das liegt mir nicht, ich bin lieber in der frischen Luft.
Wie viel bringt dir das Training?
Wenn ich im Training 100% gebe und in allen Trainingseinheiten fit und spritzig bin, kann ich das im folgenden Spiel abrufen. Eine gute Trainingswoche bedeutet meistens auch ein gutes Match!
Was sind die größten Erfolge der „Wildcats Weiz“?
Wir hatten von Anfang an Erfolg, wurden gleich in der ersten Saison Meister und stiegen in die Landesliga auf. Dort waren wir zweimal Vizemeister und im letztes Jahr dann Meister. Seit dem vergangenen Herbst spielen wir in der 2. Bundesliga.
Wie geht es euch in der 2. Bundesliga?
Sehr, sehr gut! Am Anfang war es jedoch eine körperliche Umstellung. Wir spielen in der zweithöchsten Liga Österreichs und das Tempo hat sich enorm gesteigert. Die Gegnerinnen sind unglaublich schnell da und der Zweikampf ist viel härter. Die blauen Flecken sind jedenfalls deutlich mehr geworden. (lacht) Aber wir haben uns super eingefunden und im Herbst den 3. Platz erreicht.
Habt ihr ein Ritual, wenn ihr gewonnen habt?
Ja! Als Kapitänin rufe ich dann: Welches Team? Und die Mannschaft antwortet: Wildcats! Das rufen wir auch, wenn wir im Spiel mal Motivation brauchen. Nach einem gewonnenen Match trinke ich außerdem einen „Sauschneider“, das ist Bier mit rotem Kracherl. Ein super Durstlöscher!
Was macht ihr, wenn ihr verloren habt?
Ganz wichtig: zusammenstehen. Wenn eine Spielerin einen Fehler gemacht hat, trösten wir sie. Und wir motivieren uns fürs nächste Match. Diesmal haben wir Pech gehabt, aber das wird schon wieder.
Was macht eine gute Mannschaft aus?
Vor allem Teamgeist und dafür braucht man Leute, die für den Teamsport geschaffen sind. Es ist außerdem wichtig, dass die Mannschaft spritzig ist und dass man seine Meinung sagen kann, wenn mal was nicht passt. Natürlich muss man auch spielerisch etwas draufhaben. Bei den „Wildcats Weiz“ haben wir auf jeder Position gute Spielerinnen.
Was waren deine emotionalsten Fußballmomente?
Als ich in der U17 bei den Burschen aufhören musste, war das letzte Match furchtbar traurig. Der schönste Moment in meiner Karriere war, als wir den Meistertitel in der Landesliga gewonnen haben und ich als Kapitänin den Meisterschaftspokal entgegennehmen durfte. Das war sehr, sehr schön!
Fußball-Tattoo: Ja oder nein?
Ja! Ich habe mir am rechten Bein „La mia Passione“ tätowieren lassen. Das ist Italienisch und heißt „Meine Leidenschaft“. Das „o“ im „Passione“ ist ein Fußball mit einer Krone. Bereuen werde ich das Tattoo sicher nie, weil es einen ganz wichtigen Teil meines Lebens zeigt.
Welche Ziele hast du als Kapitänin mit den „Wildcats Weiz“?
Wir wollen die vielen Punkte, die wir im Herbst aufgebaut haben, unbedingt halten und die Saison im guten Mittelfeld abschließen. Wenn wir unter die ersten drei kommen, wäre das sehr, sehr gut und eine super Leistung für unsere erste Saison in der zweihöchsten Liga!
Factbox mit Verena Bauer Marketing-Mitarbeiterin bei Gigasport
27
Paar Fußballschuhe hat sie bisher verbraucht.
235
Spiele als Verteidigerin und im Mittelfeld bestritten.
16.170
Fußballminuten war sie im Einsatz.