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Ivan Forlani im #wirsindgigasport Interview

Mission Impossible? Ivan Forlani – Stuntman und Verkaufsberater bei Gigasport Graz – beweist das Gegenteil. Im Interview verrät er, wie er es mit seinen Body-Burning-Stunts in internationale Filmproduktionen schafft und warum er gerade für drei Weltrekorde trainiert.

Warst du schon immer so sportlich, Ivan?

Ja! Ich bin mit Roller Skates gefahren, da konnte ich noch nicht einmal richtig gehen. In meiner Jugend war ich dann Profi-Champion im Chinese-Kick-Boxing, habe aber auch Basketball, Rudern, Schwimmen und Fußball intensiv gemacht. Sport, Training, Fighten – das liegt mir im Blut. (lacht)

Wann hast du gewusst, dass du das beruflich machen willst?

Vor ein paar Jahren habe ich bei „Ninja Warrior Austria“ von Puls4 teilgenommen und in dieser Zeit vier, fünf, manchmal sogar sechs Stunden am Tag trainiert. Danach war klar, dass Sport für mich mehr als nur ein Workout oder Lifestyle ist.

Wie hast du dann als Stuntman angefangen? 

Das war unglaublich schwer, weil ich keine Connections in diese Welt hatte. Ich habe im Internet recherchiert und herausgefunden, dass es einen erfolgreichen Stuntman gibt, der in Graz lebt. Ich bombardierte ihn mit tausenden Mails und Anrufen, um zu erfahren, wie ich es auch werden kann. Er hat mich dann zu meinen ersten Stunts mitgenommen.

Was waren deine ersten Stunts?

Body Burning, also Stunts, wo man angezündet wird. Das Feuer hatte bei meinem ersten Stunt 840 Grad. Das war ein Wahnsinn und ein unbeschreibliches Gefühl! Von da an wusste ich: Feuer, Fights und alles mit Autos, das ist für mich perfekt. Das bin ich. (lacht)

Wie ist es dann weitergegangen?

Ich habe eine Stuntschule in Kopenhagen besucht – um sie mir leisten zu können, hatte ich fünf Jobs auf einmal! Aber es hat sich ausgezahlt, denn ich habe viel über Stunts gelernt und wichtige Kontakte geknüpft. Der dortige Stuntkoordinator hat mich für meine erste Netflix-Produktion empfohlen.

Und jetzt arbeitest du mit internationalen Größen deiner Branche…

Ja, unter anderem mit den Stuntkoordinatoren von „Mission Impossible“, „Game of Thrones“ und „Herr der Ringe“. Und ich war bei der Netflix-Produktion „6 Underground“ mit Ryan Reynolds dabei, der Regisseur war Michael Bay. Ja, genau der!

Ryan Reynolds, Michael Bay… Was gefällt dir an der Zusammenarbeit mit Promis?

So etwas passiert einem nicht oft im Leben! Michael Bay hat „Transformers“ gemacht und ich habe am Set sogar kurz mit ihm geredet – das war super. Trotzdem geht es mir bei den internationalen Produktionen nicht um die Promis, sondern darum, alles zu lernen, was ich lernen kann.

Welche Stunts hast du in „6 Underground“ umgesetzt?

Ich spielte Menschen von der Straße, die im Film in Verfolgungsjagden involviert werden – zum Beispiel musste ich von rasenden Autos wegspringen oder mich extrem schnell wegdrehen oder in einer sehr schmalen Gasse vom Fahrrad an eine Mauer springen, alles solche Sachen. Es war ziemlich explosiv, da kriegt man schon einige Flammen und Glassplitter ab.

Rasende Autos, Feuer, Fights – suchst du die Gefahr?

Nein, aber sie gehört zu meinem Job dazu. Deshalb bekommen wir bei jedem Auftrag ein „Risk Sheet“ – da stehen zum Beispiel die Verletzungsgefahren drinnen und wie viele Todesfälle es bei ähnlichen Stunts gegeben hat. Man spürt als Stuntman schnell, wie wertvoll das Leben ist.

Was sind die wichtigsten Skills eines Stuntmans?

Smart zu sein! Denn ich muss bei jedem Stunt entscheiden, ob es geht. Mein Körper ist mein Kapital und wenn ich mich verletze, kann ich nicht arbeiten. Man muss als Stuntman gut auf sich aufpassen und viel trainieren.

Welche Stunts wirst du nie machen?

High Falls, also alles mit extremen Höhen. Ich springe bis zu 10 Meter, aber nicht mehr. Mit dem Fallschirm springen, ist total okay, aber ich mag es nicht, wenn man den Boden sieht – da fange ich zum Schwitzen an.

Wie gut musst du für das alles in Form sein?

Sehr gut! Mein Körper und meine Kondition müssen jeden Tag funktionieren, weil ich oft spontan Aufträge erhalte. Vor allem aber muss ich überall in Form sein, denn Stunts, die nur die Arm- oder Beinmuskeln betreffen, gibt es nicht.

Einen perfekten Six-Pack hast du auch… 

Ja, aber es geht in meinem Job nicht darum, dass mein Six-Pack perfekt ausschaut, sondern perfekt funktioniert. (lacht) Ich esse dafür kein Fleisch, rauche nicht, trinke keinen Alkohol und trainiere pro Jahr bis zu 1.450 Stunden, das sind 3-4 Stunden täglich. Von nix kommt nix!

Und jetzt trainierst du sogar für einen Weltrekord!

Ja, aber eigentlich sind es drei Weltrekorde, die von der Jury des Guinness-Buch-der-Rekorde bereits genehmigt wurden und die ich nächstes Jahr in Graz umsetze. Unter anderem laufe ich 100 Meter im Handstand – als „Burning man“. Ohne Feuer geht es bei mir nicht, da wird mir langweilig! (lacht)

Wie intensiv trainierst du für die Weltrekorde?

Sehr intensiv und mehrere Stunden am Tag: essen, Kaffee trinken, trainieren und wieder von vorne. Ich muss mein Können dauerhaft erarbeiten und jeden Tag abfragen können, nur dann wird man ein Champion. Außerdem kommen für die Weltrekorde viele Fernsehsender aus der ganzen Welt nach Graz. Ich möchte mein Bestes geben!

Welche Ziele hast du noch?

Ich habe tausend Ziele, weil ich mein Leben nutzen will. Aber es geht mir mit meinen Stunts nicht darum, der Beste oder Coolste zu sein. Ich möchte Menschen dazu motivieren, das zu machen, was sie machen wollen. Mein wichtigstes Ziel hat nichts mit Stunts zu tun: Ich möchte eine Familie haben.

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3 Gewissensfragen an Ivan Forlani, Stuntman

Eitel – ja oder nein?
Nein, es ist mir komplett egal, wie ich ausschaue.

Mutig – ja oder nein?
Man müsste darüber diskutieren, was Mut ist. Ich würde eher sagen: Ich bin ohne Angst.

Ehrgeizig – ja oder nein?
Ja, auf jeden Fall. Ehrgeizig ohne Ende!


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