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Claudia Maier im #wirsindgigasport Interview

Trotz Höhenangst im Heißluftballon? Claudia Maier vom Online-Marketing tut es – als Crew-Mitglied eines Wettkampfpiloten sogar regelmäßig. Weil sie auch Indian Balance trainiert, gibt sie hier außerdem Tipps, welche Bewegungsrituale der indigenen Völker optimal auf Wettkämpfe vorbereiten oder eine Auszeit vom Alltag bieten.

Ballonfahren – Hand aufs Herz, Claudia: Ist das überhaupt ein Sport?
Ja, es wird als solcher bezeichnet. (lacht) Es geht dabei nicht nur ums Fahren, sondern auch um viele Vor- und Nachbereitungsarbeiten wie Ballon aufbauen, zusammenlegen, Gas tanken usw. Das sind körperliche Tätigkeiten, die ganz schön anstrengend sind. Allein die Ballonhülle wiegt 85 kg.

Apropos anstrengendes Aufstellen: Wie groß ist ein Heißluftballon?
Ballone fürs Passagierfahren sind ziemlich groß, Wettkampfballone hingegen sind schlank und wendig, weshalb sie schneller steigen und schneller sinken. Wir fahren einen Kavanagh Ballon, der aufgestellt circa 20 Meter hoch ist und 1.800 Kubikmeter fasst. Das sind 1,8 Millionen Liter Wasser und die Hälfte von einem 50-Meter-Pool – ist also nicht gerade wenig.

Was ist für dich das Besondere am Ballonfahren?
Der Ballon selbst, er fasziniert mich! Außerdem ist es da oben sehr ruhig und man hat einen ganz anderen Blick auf die Landschaft – es ist eine spezielle Art des Genießens. Bei den Wettkämpfen mag ich das Mitfiebern und dass man rechtzeitig zum Zielkreuz kommt. Das ist für mich als Crew-Mitglied eines Wettkampfpiloten der aufregendste Teil beim Ballonfahren.

Wie laufen eure Wettkämpfe ab?
Ein Wettkampf besteht aus mehreren Fahrten und pro Fahrt hat man mehrere Aufgaben – wie in einer bestimmten Höhe zu bestimmten Koordinaten hinfahren oder ein am Boden ausgelegtes Zielkreuz erreichen. Man landet dort aber nicht, sondern wirft einen Marker ab. Je näher man kommt, umso mehr Punkte gibt es.

Wie schnell und hoch fährt der Ballon?
Das hängt vom Wind ab, 35km/h kriegt man aber bald zusammen. Man steigt im Schnitt auf circa 2.500 bis 4.500 Fuß, das sind in etwa 700 bis 1.300 Meter. Bei den Wettkämpfen geht es jedoch nicht darum, schnell und hoch zu fliegen, sondern die Aufgaben gut zu lösen.

Kann man einen Ballon steuern?
Nein, man fährt mit den Luftströmen und kann die Richtung nicht beeinflussen. Steuern kann man einen Ballon nur durchs Steigen und Sinken, ansonsten ist man ein Spielball des Windes.

Welchen Einfluss hat der Wind noch?
Die Luftströme bestimmen beim Ballonfahren alles, sogar Starten und Landen. Tagsüber gibt es Bodenwinde, die das Aufstellen des Ballons und das Landen erschweren. Deshalb fährt man in der Früh oder gegen Abend. Im Herbst starten wir mit den Passagierfahrten um circa halb 7 Uhr morgens oder abends um circa 17 Uhr.

Kann das Ballonfahren auch gefährlich werden?
Ja! Wenn wir bei den Wettkämpfen in einen Pulk kommen, könnte die Ballonhülle vom Korb eines anderen Ballons verletzt werden. Oder wenn man zu schnell sinkt, besteht die Gefahr, dass die Hülle kollabiert. Dann geht es sehr schnell nach unten, das wäre nicht so gut.

Ist es oben kalt und was zieht man beim Ballonfahren an?
Man fährt mit dem Luftstrom und spürt den Wind oben nicht. Aber gerade jetzt im Herbst ist eine Kopfbedeckung gut, denn die Luft ist morgens und abends schon recht kühl. Außerdem empfehle ich Goretex-Schuhe, weil um diese Zeit die Wiesen vom Tau nass sind. Eine Sonnenbrille dabei zu haben, ist auch nicht verkehrt, man schaut in den Himmel!

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Wenn man vom Himmel wieder runter will: Wie findet man einen Landeplatz?
Man muss rechtzeitig Ausschau halten! Stromleitungen sollten keine in der Nähe sein und man braucht Platz fürs Umlegen der Ballonhülle. Idealerweise ist der Landeplatz trocken. (lacht)

Noch eine Gewissensfrage, Claudia: Stimmt es, dass du Höhenangst hast?
Ja, das stimmt! Aber das war interessanterweise beim Ballonfahren nie ein Thema. Es hat mich von Beginn an so sehr fasziniert, dass es trotz Höhenangst eines meiner Lieblingshobbys wurde!

Du hast noch ein anderes Lieblingshobby: Indian Balance – was ist das?
Ein Bewegungsprogramm, das körperlich und mental wirkt. Man bewegt den Körper in fließenden Übungen und währenddessen ruht sich die Seele aus. Es ist von den Bewegungsritualen indigener Völker in Nord- und Südamerika inspiriert und wurde mit modernen Trainingslehren verknüpft.

Du bist Indian Balance Instruktorin und gibst Kurse. Wem empfiehlst du das Programm?
Es passt zu allen Menschen, die auf ihren Körper hören und ihr Körpergefühl intensivieren wollen. Auch bei der Altersgruppe gibt es keine Grenzen – Indian Balance kann jeder machen. Es geht nicht ums Auspowern, sondern darum, die Übungen bewusst auszuführen. Dass man körperlich etwas gemacht hat, spürt man nach dem Training aber schon. (lacht)

Sind die Übungen kompliziert?
Es klingt manchmal kompliziert, aber schon bei der ersten Trainingseinheit kann man in den Flow kommen und spüren, was Indian Balance besonders macht. Konzentration ist während der Übungen wichtig:
„Bewusstheit statt Perfektion – In der inneren Stille hört jede Bewegung des Denkens auf und das Herz beginnt zu sprechen“ – ich finde, diese indianische Weisheit trifft es gut, was Indian Balance mental leisten kann.

Wie kommt man in Balance?
Vor allem durch die Atmung, die wir als „Wakanda“ – als innere magische Kraft – bezeichnen. Man sollte die „Wakanda“-Übung mindestens 5-10 Minuten machen. Dann kommt die Atmung ins Fließen und schwingt sich mit Herzschlag und Gehirnströmen ein. Das aktiviert die Selbstheilungskräfte und entspannt total – eine super Vorbereitung für Wettkämpfe und gut geeignet als Auszeit im Alltag.

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Welche Muskelpartien spricht Indian Balance an?
Es wirkt am ganzen Körper – je nachdem, welche Übung man macht. Weil bald die Skisaison beginnt, kann man Oberschenkel und Rumpf stärken oder das Gleichgewicht trainieren. Es gibt eine Vielzahl an Übungen, deren Namen aus der Natur kommen – wie Kamiti, die Bäume oder Elsu, der Falke.

Was sollte man bei den Übungen anziehen?
Trainingskleidung, in der man sich gut bewegen kann! Ich mag zum Beispiel weite Hosen oder eine bequeme Yoga-Hose und ein luftiges Oberteil. Damit ich eine gute Standfestigkeit habe oder wenn der Boden kalt ist, ziehe ich rutschfeste Socken an.

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Und was gefällt dir bei Indian Balance am besten?
Ich finde es super, dass man damit den ganzen Körper effektvoll trainiert. Außerdem bin ich nach einer Einheit immer gut geerdet und ganz bei mir. Das ist ein friedvolles Gefühl.

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TIPP. Wakanda-Atemübung aus dem Indian Balance
Vor Wettkämpfen, bei Stress oder als Auszeit im Alltag

  • Arme nach oben und ganz ausstrecken, alle Fingerspitzen aufeinanderlegen und mit den Händen ein Dreieck bilden, das unten offen ist – man nennt das „Tipi“.
  • Beim Einatmen die Arme mit dem Tipi bis zum Herzen führen, jetzt die Hände drehen, sodass die Fingerspitzen zur Erde zeigen und dabei ausatmen. Währenddessen das Tipi nach unten führen, bis die Arme ganz ausgestreckt sind.
  • Jetzt einatmen und dabei das Tipi wieder zum Herzen führen, jetzt die Hände umdrehen, damit die Fingerspitzen nach oben zeigen, die Arme zum Himmel strecken und ausatmen.
  • Beim Einatmen das Tipi wieder zum Herzen führen, dort umdrehen, die Arme zur Erde strecken und so weiter. Am besten funktioniert die Wakanda-Atemübung, wenn man 5-6 Sekunden einatmet und gleich lange wieder ausatmet.

Dauer: mindestens 5 Minuten – dann fließt die Atmung und man wird ruhig. Probiert es mal aus!

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