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Felle an – Tourenfreude an?! Tourenjacken & Ski im Härtetest
Unser Mitarbeiter & Tourenexperte Georg Doppler testete die Essentials der Saison. Lesen Sie hier mehr über Georgs Pros & Cons zu den Isolationsjacken ORTOVOX Leone und KARPOS Lastei Active Plus, sowie zum Tourenski SCOTT Superguide 88.
Es ist kalt, der Schnee knirscht unter den Sohlen, oben auf dem Gipfel weht der Wind. Es gibt einladendere Bedingungen für eine Skitour. Trotzdem wird es eine schöne Tour. Schon beim Aufstieg stellen wir uns vor, wie uns der der Schnee um die Ohren staubt.
#1 – Isolationsjacken im Härtetest
Weiter oben wird es eher ungemütlich, aber das hindert uns nicht daran, flotten Schrittes weiter zu gehen. Schließlich haben wir mit der Ortovox Leone und der Karpos Lastei Active Plus zwei Top-Isolationsjacken in unseren Rucksäcken. Schon beim Anziehen spürt man die wärmende Fülle der Jacken. Der Schnitt ist optimal an die Bedürfnisse der Schitourengeher angepasst. Der Rücken ist etwas länger geschnitten, um ein Verrutschen der Jacke unter dem Hüftgurt des Rucksackes und Kältebrücken zu verhindern. Schließt man den Reißverschluss bis zum Kinn, fühlt man sich selbst bei unwirtlichen Bedingungen wie bei unserer heutigen Tour wohl. Auch der Wind der die Schneekristalle aufwirbelt, stört uns nicht, die ergonomische Kapuze sitzt ohne lästige Einstellbänder, wie sie sitzen soll.
Die Leone von Ortovox hat durch die etwas geringere Füllmenge das kleinere Packmaß. Sie fühlt sich dadurch nicht ganz so warm an wie die Lastei von Karpos, kalt ist mir damit dennoch nicht geworden. Gut gefällt mir an der Leone der weiche Abschluss am Kinn.
Beide Füllmateralien der Jacke – Swisswool von Ortovox und Primaloft von Karpos –sind unempfindlich gegen Feuchtigkeit, das heißt, auch wenn die Jacken feucht werden sollten, sind sie immer noch warm. Darüber braucht man sich aber keine Gedanken zu machen, da beide eine ausreichend hohe Wassersäule haben.
Die Isolationsjacke von Karpos kommt mit 10.000 mm, die von Ortovox toppt diesen Wert mit einer Wassersäule 20.000 mm. Sicher ist sicher. Auch während einem kurzen Anstieg oder einer anstrengenden Abfahrt kommt man unter diesen Jacken durch die gute Atmungsaktivität nicht gleich ins Schwitzen. Natürlich kommen diese Jacken auch bei Sonnenschein aus dem Rucksack. Sie verschaffen auch bei schönem Wetter ein Top-Klima und fühlen sich gut an. Nicht nur für Skitouren sind die Jacken geeignet. Auch für Hochtouren im Sommer, für Wanderungen im Herbst wenn es schon kühler wird ist man damit sehr gut ausgestattet. Und was wäre eine Top-Jacke ohne ein ebenso tolles Design. Sie sind nicht nur sehr gut ausgestattet und ausgeführt, sie schauen auch wirklich gut aus. Für welche Jacke man sich auch entscheidet, beide Modelle sind verlässliche Skitourenbegleiter, mit denen man viel Freude haben wird.
# Ran ans Fell: Scott Superguide 88 im Test
Gibt es ihn, den perfekten Tourenski? Ein Ski der alles kann? Natürlich gibt es diesen Ski nicht. Zu weit gehen die Einsatzbereiche von leichten Wettkampf Tourenski bis hin zu den breiten Powderlatten auseinander.
Aber den Ski, für Skitouren die du und ich gehen, am Wochenende oder auch für eine Feierabendtour, für kurze Touren und für lange tagesfüllende Touren, für Eintages-Touren und für mehrtägige Überschreitungen, für Pulver und Firn, für gemütliche Wiesenhänge und für felsdurchsetzte Flanken, den Ski für all diese Einsatzbereiche gibt es doch!
Natürlich sollte man mit überschwänglichen Lobeshymnen sparsam sein. Hin und wieder jedoch sind sie durchaus angemessen. Noch dazu, wenn der eigene Skistall gut ausgestattet ist, dessen Ausstattung regelmäßig getauscht wird und unerwartet ein Ski, wie der Scott Superguide 88, dazu stößt. Da stelle ich Fragen wie, brauche ich diesen Ski, und warum brauche ich ihn? Nach den ersten Touren mit unterschiedlichsten Bedingungen war klar: Ich brauche diesen Ski!
Bevor ich das erste Mal mit einem Ski unterwegs bin, gibt es viele Fragezeichen: Wie geht er sich? Ja, mein Ski muss sich auch gut gehen. Spätestens nach dem dritten Anstieg einer Tour weiß man warum. Wie fährt er sich? Das ist die Frage, die sich die meisten Tourengeher stellen.
Durch den sehr stabilen Aufbau und die Kombination von Holz, Karbon und der Seitenwangenbauweise ist der Ski auch auf grobem und hartem Schnee gut zu fahren und vermittelt ein sicheres Gefühl. Eine der größeren Herausforderungen ist meistens der Bruchharsch, der schnittige Schnee. Er wird von den meisten Tourengehern gefürchtet. Ein Ski kann keine Wunder bewirken, aber unterstützen. Und das macht der Superguide wirklich super. Und nomen est omen: Er ist wie ein Guide. Er führt und unterstützt so unauffällig, dass man es nicht merkt und ihn beinahe vergisst. So soll es sein.
Trotzdem bleibt ein Kritikpunkt. Er betrifft nicht den Ski, sondern das Fell. Die Haken, die das Fell auf der Schaufel fixieren, sind äußerst fummelig. Das nervt. So sehr, dass ich mich gegen das originale Fell entscheide.
Das ist aber auch schon der einzige Punkt den es an diesem sehr hochwertigen und gut aussehenden Ski zu bemängeln gibt.
Ich freue mich auf viele weitere schöne Touren mit dem Scott Superguide 88 und hoffe, seine Kollegen in meinem Skistall sind nicht zu sehr gekränkt ?